Achtsam essen

Essen und Trinken sind die wichtigsten biologische Funktionen, die uns im Leben halten. Im Gegensatz zum Atmen, das ganz von allein stattfindet, benötigen wir für das Essen gezielte Tätigkeiten, wie z.B. Anbau, Sammeln, Jagen, Einkaufen und Zubereiten.

Essen nährt aber nicht nur unsere Zellen, sondern stimuliert und befriedigt alle unsere Sinne. Im Wandel der Zeit hat sich aus dieser Hinsicht nichts geändert. Wir haben immer noch das Bedürfnis den Hunger zu stillen und zu genießen. Was sich deutlich verändert hat, ist der Bezug zu und der Umgang mit Lebensmitteln.

Ernährungs-Konzepte, welche sich laufend ändern, setzen die Trends, denen wir folgen. Was heute als gesund erklärt wird, wird morgen vielleicht als ungesund eingestuft. Die Lebensmittel die als „gut“ oder „geeignet“ für die Gewichtsreduktion empfohlen werden, können nach kurzer Zeit wieder als „schlecht“ oder „ungeeignet“ deklariert werden.

Noch nie waren Menschen so interessiert an gesunder und heilsamer Ernährung und gleichzeitig so irritiert. Ernährungsbedingte Krankheiten, Fettleibigkeit und Essenssucht sind leider im heutigen Zeitalter sehr verbreitet. Das führt dazu, dass wir immer auf der Suche nach der perfekten Ernährungsweise sind um gesund zu werden und zu bleiben und immer jedem Trend nachjagen – z.B. um Abzunehmen – was nicht immer das gewünschte Resultat nachhaltig bringt.

Durch unterschiedliche Ernährungskonzepte und Trends, die immer wieder schnelle Hilfe versprechen, haben wir die Verantwortung für unser Essen abgegeben und den Kontakt zu uns verloren. Wir folgen unserem Geist, der aus den Medien mit neuem Wissen gefüttert wird, und nehmen die Signale unseres Körpers nicht wahr. Um in Verbindung mit unserem Körper zu bleiben, benötigen wir Achtsamkeit. Allerdings hilft es uns nicht nur, uns auf das Wissen zu verlassen. Wir brauchen den Kontakt zu unserem Körper und zu unserem Herzen.

Wir benötigen keine Tabellen, keine Diagramme und auch keine Waage um Achtsam mit uns umzugehen. Wir werden von den eigenen inneren Erfahrungen geleitet. Keine Waage und kein Diagramm kann uns zeigen was uns nährt und was uns krank macht. Unser Körper zeigt uns deutlich, wenn wir den Kontakt zu ihm aufrecht erhalten, was und wieviel er benötigt um gesund und zufrieden zu sein.

Wir sollten uns wieder Zeit für unser Essen schenken! In der heutigen Zeit, wo Multitasking angesagt ist, wird das Essen zur Nebensache. Wir essen unterwegs im Auto, beim Arbeiten am Computer, beim Chatten, Auf dem Weg zum nächsten Termin oder vor dem Fernseher am Abend. Damit haben wir keine Chance die Signale oder die Warnungen wahrzunehmen, die uns unser Körper sendet.

Unser Körper ist sehr „weise“. Er lebt, fühlt und spürt im Hier und Jetzt. Wenn wir lernen auf ihn zu hören sowie ihn im gegenwärtigen Moment besser wahrzunehmen, können wir dem Körper geben, was er gerade braucht. Er zeigt uns sehr deutlich, was ihn nährt und was ihm schadet. Nur dann sind wir in Balance. Oft füttern wir ihn mit Nahrung, obwohl er keinen körperlichen Hunger hat. Es gibt unterschiedliche Formen von Hunger: z. B. Nasenhunger, Augenhunger, Mundhunger, Geisthunger, Zellhunger oder Herzhunger. „Achtsam essen“ von Jan Chosen Bays- Arbor Verlag GmbH

Wir können lernen mit Achtsamkeit inne zu halten und mit Freundlichkeit und Neugier herauszufinden was in uns Hunger hat. Achtsamkeit hilft uns die Verbindung von Körper und Geist wiederherzustellen. Achtsamkeit bedeutet auch, aufmerksam zu sein und bewusst wahrzunehmen was in uns selbst (Geist-Körper-Herz) und in unserer Umgebung geschieht. Und das mit Mitgefühl, Akzeptanz und ohne zu urteilen. Achtsamkeit kann ein Weg sein, der uns zurück zur Weisheit rund um unseren Körper führt.

Achtsam essen bedeutet, unsere Beziehung zu den Lebensmitteln zu verbessern. Viele Methoden versuchen das Essverhalten von außen zu verändern. Achtsamkeit bringt den Wandel von innen.

  • Wir nehmen das Essen mit allen Sinnen wahr.
  • Wir schärfen unsere Wahrnehmung und den Umgang mit Gedanken und Gefühlen, um langfristige Verhaltensänderung zu entwickeln.
  • Wie erforschen unsere Gewohnheiten und Verhaltensmuster beim Essen.
  • Wir erhöhen unsere Selbstwirksamkeit durch eine mitfühlende und freundliche Haltung uns selbst gegenüber.

Und dieser Wandel ist ein Prozess, den wir selber bestimmen. Im eigenen Tempo. Wir vertrauen dem Prozess. So können wir eine natürliche Heilung erzielen.

Wir alle essen und trinken mehrmals am Tag. Das heißt, wir haben jeden Tag wiederholt die Chance in einen Zustand des Erforschens und des Glücks einzutreten. Denn Essen und Trinken ist eine grundlegende Tätigkeit um neben Atmen, Gehen und Schlafen, Glück zu finden und entspannt unser Leben zu genießen.

Durch das üben des achtsamen Essens werden neue Welten des Genusses und der Dankbarkeit entdeckt, die sich mit Sicherheit im Essens- und Trinkverhalten widerspiegeln.

Ansprechpartnerin

Maria Wackers
Mobil: +43 670 356 9989
E-Mail: infomaria-wackersat